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Aktuelles, Rückblick, 2023

DLRG-Ortsgruppen sind seit 70 Jahren wichtige Säulen des kommunalen Lebens

Veröffentlicht: 10.11.2023
Autor: Peter D. Wagner

DLRG-Bezirk Frankenland: Festakt anlässlich des runden Geburtstags fand in Unterbalbach statt. Positiver Rückblick und kritischer Ausblick

Unterbalbach. Das 70-jährige Bestehen war Anlass eines Festaktes des DLRG-Bezirks Frankenland in Unterbalbach. Vor dem Festakt fand tagsüber eine Tagung des DLRG-Landesverbandes Baden im örtlichen katholischen Pfarrsaal statt.

Nach einer Geräteschau und einem eigens erstellten Imagefilm „70 Jahre DLRG Bezirk Frankenland“ hieß der Bezirksvorsitzende Uwe Spielvogel zu dem Festakt in der sehr gut  besuchten Balbachhalle neben zahlreichen Lebensrettern auch etliche Ehrengäste willkommen.

„Sie alle leisten eine unverzichtbare Arbeit für beide Landkreise“, hob Landrat Christoph Schauder hervor, der zudem die Glückwünsche und Grüße seines Kollegen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, Dr. Achim Brötel, übermittelte. Eine Forsa-Umfrage habe kürzlich gezeigt, dass sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, seit 2017 von circa zehn auf 20 Prozent verdoppelt habe. „Die Corona-Einschränkungen haben hierzu sicherlich beigetragen“, konstatierte Schauder.

Im Jahr 2022 seien in Deutschland mehr als 300 Personen ertrunken, davon 28 in Baden-Württemberg – bundesweit 59 Todesfälle mehr als noch 2021. „Auch diesbezüglich leistet die DLRG wichtige präventive Arbeit durch Schwimmausbildung und wird außerdem immer wieder als Lebensretter aktiv“, würdigte der Landrat.

„Die Ehrenamtlichen der DLRG-Ortsgruppen sind eine ganz besondere Stütze in den Kommunen und für die Gesellschaft“, bestätigte Bürgermeisterstellvertreter und Kreisrat Hubert Segeritz. „Sie engagieren sich im öffentlichen Leben und leisten wertvolle Sozialarbeit, organisieren Schwimmausbildung vom Seepferdchen bis zu den verschiedenen Leistungsabzeichen, wecken Begeisterung für den Schwimmsport, fördern die Schwimm- und Freizeitangebote für Jugendliche sowie deren soziale Verantwortung und Integration in die Gesellschaft und üben regelmäßig, um in Einsätzen Gefahren in Gewässern zu reduzieren sowie gegebenenfalls Leben zu retten“, zählte Segeritz ebenso auf wie der Vorsitzende des Kreisjugendrings Neckar-Odenwald, Marcus Wildner.

„Dieses großartige Jubiläum weckt bei mir Kindheits- und Jugenderinnerungen, denn ich habe durch die DLRG schwimmen gelernt und bin seit über 50 Jahren Mitglied“, erzählte MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart (CDU) in einer Videobotschaft. Bei Gründung konnten nur relativ wenige Kinder schwimmen, aber dieser Anteil habe sich insbesondere auch dank der DLRG erheblich erhöht, reflektierte der Landtagsvizepräsident.

Schwimmbadsterben kritisiert

Felix Strobel, Vorsitzender des DLRG-Landesverbandes Baden, kritisierte wie die anderen Grußredner den uneingeschränkten, schleichenden Fortschritt eines „Schwimmbadsterbens“ und damit den Wegfall des Schwimmunterrichts, von dem gemäß Prognosen bald jede zweite Schule betroffen sein werde. Dementsprechend erhöhe sich besorgniserregend die Quote an Kindern und Jugendlichen, die nicht schwimmen lernen. Jürgen Englert, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Königshofen, attestierte die generell sehr gute Zusammenarbeit mit anderen „Blaulicht“-Organisationen.

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut als er muss“, zitierte Uwe Spielvogel in seiner Festrede den österreichischen Pädagogen und Gründer des SOS-Kinderdörfer Hermann Gmeiner. „Er steht stellvertretend für unsere Idealisten, denen es zu verdanken ist, dass wir heute diesen 70. Geburtstag des am 31. Oktober 1953 als 13. Kind des Landesverbandes Baden gegründeten Bezirksverbandes Frankenland feiern können“, meinte der DLRG-Bezirksvorsitzende. Bereits zuvor seien in der Region mit dem Wahlspruch „Kampf dem nassen Tod“ in Tauberbischofsheim eine Kreisgruppe sowie in Wertheim und Lauda eigenständige Ortsgruppen gegründet worden.

Nicht erst in den 1970er Jahren habe sich eine stetige Aufwärtsentwicklung der Einsatztrupps vollzogen. „Nachdem seitens des Landes nur wenige oder meist gar keine Fördermittel zur Verfügung gestellt wurden, ging es den damaligen Akteuren wie es auch uns heute wieder geht – sie hatten nur spärliche finanzielle Ressourcen, um all das Notwendige vernünftig aufzubauen“, berichtete Spielvogel.

Hoher Stellenwert in Kommunen

„Überall an Tauber, Main oder Neckar konnten sich im Bezirk DLRG Gemeinschaften etablieren, die innerhalb ihrer Ortsstrukturen zu festen Größen wurden sowie zumeist bis heute einen sehr hohen Stellenwert in der Vereinswelt und den Gemeinden genießen“, konstatierte er. „Nahezu flächendeckend bilden äußerst agile Jugendabteilungen das Rückgrat der Ortsgruppen und somit unserer Bezirksgemeinschaft. Mit viel Hingabe werden in diesen Sparten die Kleinsten zu Schwimmern sowie in der Folge oft zu Rettungsschwimmern ausgebildet und an spätere Aufgaben herangeführt“.

30 Ortsgruppen mit rund 10 600 Mitglieder, über 17 500 Schwimm-Ausbildungsstunden, 11 600 Einsatz-Ausbildungsstunden und 243 Hilfeleistungen sowie 31 200 Stunden Kinder- und Jugendarbeit konnte der Bezirksvorsitzende unter anderem alleine für das Jahr 2022 vermelden. Zudem dankte Spielvogel der DLRG-Ortsgruppe Königshofen, dessen Vorsitzenden Englert und allen unterstützenden Helferkräften für die Organisation dieses Jubiläumsfestaktes.

Musikalisch gestaltet wurde die Veranstaltung durch die „Teen Band“ der Schule für Musik und Tanz im mittleren Taubertal mit Anna Pinecker, Franziska Fischer (beide Gesang), Philipp Eckard (Gitarre), Moritz Stiefelbauer (Keyboard), Sarah Vollrath (Percussion) und Lehrer Dirk Hofmann (E-Bass). Ein ebenfalls durch die DLRG-Ortsgruppe Königshofen nebst einem Helferteam bewirteter Empfang rundete den Festabend ab. Parallel war eine Bilderpräsentation über den Bezirk Frankenland zu sehen.

Darüber hinaus thronte auf der Bühne der Balbachhalle ein imposanter Adler aus Holz, den Marius Pflüger, Jonas Zemmel und Marius Zemmel vom Ortsverband Osterburken mit viel zeitlichem Aufwand extra für diesen Jubiläumsfestakt handwerklich angefertigt hatten und der das Adler-Emblem im DLRG-Logo in Übergroße darstellte.

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